Patenstadt Wuppertal

Dem Zustandekommen der Patenschaft für Liegnitz durch die Stadt Wuppertal ging der Beschluss des Stadtrats vom 29. Oktober 1952, die Patenschaft für Liegnitz und seinen Landkreis zu übernehmen, voraus. Diese Übernahme der Patenschaft trat dann zum ersten Patenschaftstreffen, welches vom 25. bis 27. Juli 1953 stattfand, am 27. Juli 1953 in Kraft.

In der vom damaligen Wuppertaler Oberbürgermeister Heinrich Schmeissing an den ehemaligen Oberbürgermeister der Stadt Liegnitz, Dr. Werner Elsner überreichten Patenschaftsurkunde sind die Wünsche der Stadt Wuppertal u. a. so ausgedrückt: "Die Bürger von Liegnitz sollen in Wuppertal einen neuen Sammelpunkt ihrer kulturellen und politischen Anliegen finden."

Es blieb aber nicht bei leeren Worten, im Gegenteil. Die Stadtverwaltung Wuppertal richtete u. a. eine Heimatkreisbetreuungsstelle ein. Sie unterstützte und unterstützt immer noch in Not geratene deutsche Liegnitzer, die weiterhin in unserer Heimatstadt leben. Sie führt alle zwei Jahre die Patenschaftstreffen in ihrer Stadt für die Liegnitzer durch.

Darüber hinaus hier eine sicher nicht vollständige Aufzählung weiterer guter Taten:
  • Am 19. 06. 1960 übernahm das Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium in Wuppertal anlässlich des 6. Liegnitzer Heimattreffens die Patenschaft über das ehemalige städtische Gymnasium in Liegnitz.
  • Aus Anlass des 110-jährigen Bestehens des Liegnitzer Turnvereins 1852 übernahm am 15. 09. 1962 der Wuppertaler Turngau e.V. die Patenschaft über diesen Verein.
  • Höhepunkt des 7. Liegnitzer Treffens vom 14. - 16. 09. 1962 war die feierliche Enthüllung des von Liegnitzer Bürgern errichteten Standbildes von Hans Georg von Arnim (1581 - 1641) auf dem Görlitzer Platz in Wuppertal-Wichlinghausen. Das Ehrenmal für den Feldmarschall, der am 13. Mai 1634 mit der Sächsischen Armee die Kaiserlichen unter Colloredo bei Liegnitz besiegt hatte, stand einst in ihrer Heimatstadt Liegnitz stadtauswärts rechts an der Goldberger Straße Ecke Königgrätzer Straße mit Blickrichtung zur Siegeshöhe. Das so genannte Arnimdenkmal war von der Einschmelzung im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben und in Hamburg aufgefunden worden.
  • Im Rahmen des 8. Liegnitzer Treffens vom 02. - 04.10.1964 fand die Ausstellung "Liegnitzer Künstler" in der Stadthalle statt.
  • Am 20. 09. 1982 wurde in der von der Stadt Wuppertal kostenlos und mietfrei zur Verfügung gestellten gesamten zweiten Etage von einem der beiden historischen Haspelhäuser die Liegnitzer Sammlung Wuppertal (LSW) eröffnet. Sie stellt einen Beitrag zur Erhaltung des historischen und kulturellen Erbes von Liegnitz und seines Umfeldes dar und erfüllt somit den satzungsgemäßen Auftrag der Bundesgruppe Liegnitz.
  • Besonders herausragend aber ist zusätzlich, dass Wuppertal am 13. 09. 1993 auch partnerschaftliche Beziehungen zu Liegnitz aufnahm. Im Wuppertaler Rathaus unterzeichneten Oberbürgermeisterin Ursula Kraus und der Liegnitzer Stadtpräsident Edward Jaroszewicz die Partnerschaftsurkunde. Die Bundesgruppe Liegnitz begrüßte diesen Abschluss von Wuppertals achter Partnerschaftsvereinbarung unter Einschluss der Altbürger von Liegnitz und deren Organisationen sowie der in Wuppertal lebenden Polen. Legnica erinnerte im Jahr 1998 mit der Herausgabe einer Telefonkarte an den 5. Jahrestag der Partnerschaft Legnica-Wuppertal.
  • 2002 feierte man beim 27. Treffen zugleich das 50. Jubiläum der Patenschaft Wuppertal - Liegnitz. Dazu war nicht nur eine stattliche Anzahl ehemaliger Bewohner ihrer Heimatstadt Liegnitz nach Wuppertal gekommen und von Oberbürgermeister Dr. Hans Kremendahl begrüßt worden, sondern als Ehrengast auch der Stadtpräsident von Legnica, Ryszard Kurek.

Die Aufzählung der guten Taten ist damit aber sicher noch lange nicht erschöpft. So war und ist die Patenstadt Wuppertal für die "Alt-Liegnitzer" und deren Organisationen stets ein bewährter aber auch zugleich zuverlässiger Ansprechpartner. Für all diese Pionierarbeit werden ihr die Patenkinder für immer dankbar verbunden sein.

29. Liegnitzer Patenschaftstreffen
30. Liegnitzer Patenschaftstreffen

Erich Stübinger