Das Liegnitzer Schloss, so wie Zeichner des 13. bis 17. Jh. es nach dem ersten Bau als Wasserschloss zu Papier gebracht haben. Während der Stich unten rechts die nördliche, weniger beachtete Seite des Schlosses zeigt und sicher der jüngste ist, zeigt der in der Mitte die der Stadtmitte zugewandte Front, in der insbesondere der Teil zwischen den beiden Türmen schon den heutigen Baucharakter erkennen lässt.


1711 brannte das Schloss bis auf die beiden Türme nieder. Man baute es hauptsächlich im Stil der Renaissance wieder auf. Es diente ab 1763 als preußisches Kriegs- und Steueramt. Nach einem neuerlichen Brand 1835 folgte der Wiederaufbau nach Plänen des berühmten Baumeisters Schinkel im Stil der Backsteingotik. In diesem Zustand zeigt diese seltene alte Ansichtskarte aus dem Jahr 1901 das Liegnitzer Schloss mit dem zurückgesetzten kleineren Teil nun wenig repräsentativ.


Erst 1903 wurde dieser Flügel erneuert und erhielt dabei drei Renaissancegiebel. Man kehrte bewusst wieder zu der Bauform zurück, die das ganze Schloss vor dem Brand von 1835 aufwies.


Blick aus dem Kohlmarkt zum Piastenschloss. Vorne der kleinere, runde, nur in seinem oberen Teil eckige Hedwigsturm, hinten der stattliche, einheitlich achteckige Petersturm. Aufnahme von 1938, das Schloss war Sitz der Regierung von Niederschlesien.


Das Portal wurde 1533 von dem niederländischen Steinmetz Georg von Amberg geschaffen. Es ist ein Werk der Frührenaissance und zeigt in seiner wirkungsvollen Gliederung und seinem Schmuck mit Wappen und Inschriften die übliche üppige Gestaltung dieser Kunstepoche. Fast unbeschädigt überlebte es den Zweiten Weltkrieg.


Wenn auch das Schloss durch seine mehreren unterschiedlichen Bauteile im Stil dreier Epochen nicht gerade eine Schönheit ist, der Anblick des schönen Portals, überragt von dem gewaltigen Turm, war stets ein anziehendes Fotoobjekt.


Aber auch für Künstler mit dem Zeichenstift, wie z. B. Elfriede Springer, links.


Wie beherrschend das mächtige Schloss das Stadtbild prägte, zeigt diese Ansichtskarte zur Winterzeit.


Zusammen mit seinem Park aber auch diese Aufnahme von einem Flieger aus.


Obwohl die Stadt Liegnitz selbst im zweiten Weltkrieg nur geringe Schäden erleiden musste, war das Schloss ein umkämpftes Objekt. Neben den Gebäudeschäden verlor der Petersturm seine Bedachung. Aufnahme von 1961.


Während der Petersturm seine Spitze wieder erhalten hatte, musste der Hedwigsturm noch etwas länger warten, bis er ebenfalls wieder unter die Haube kam.